Ein Minenwarnschild auf einem nebligen Hügel.

Im Norden Kambodschas wurden bei der Explosion einer Panzerabwehrmine am vergangenen Montag, 10. Januar 2022 drei Minenräumer einer lokalen Räumungsorganisation getötet, ein weiterer wurde verletzt. Unser tiefes Mitgefühl gilt den Familien und Kolleg*innen der Opfer.

Zwei Männer tragen ein etwa 2 auf 1 Meter großes Minensuchgerät.
Zwei Entminer von HI in Kambodscha © R.Winer / HI

Fast drei Jahrzehnte Bürgerkrieg haben Kambodscha mit Landminen und anderen explosiven Kriegsresten kontaminiert. Die explodierte Panzermine stammt wahrscheinlich aus dem bewaffneten Konflikt der 1990er Jahre zwischen den Regierungstruppen und der kommunistischen Khmer Rouge. Nach Schätzungen sollen heute noch immer vier bis sechs Millionen ungeräumte Landminen und andere nicht explodierte Sprengkörper das Land übersäen – eine tödliche Gefahr für die Bevölkerung. Die Zahl der durch Minenexplosionen Verletzten oder Getöteten ist allerdings drastisch zurückgegangen: Waren es 1996, ein Jahr vor Verabschiedung des internationalen Minenverbots, noch 4.320, so gabe es im Jahr 2020 nur noch 65 Unfälle. Dies ist ein Erfolg der kontinuierlichen Minenräumung besonders wichtiger Gebiete und einer intensiven Aufklärung der Bevölkerung.

Wie es zu dem tödlichen Unfall kam, ist noch unklar. Die Entminungsexpert*innen gehörten zur Gruppe „Cambodia Self Help Demining“ und hatten auf einen Minenalarm in der Provinz Preah Vihear im Norden des Landes reagiert. Der Vorfall soll nun untersucht werden.

HI arbeitet in Kambodscha daran, die Zahl der vermeidbaren Unfälle, die zum Beispiel durch die Explosion von Kriegsresten entstehen, zu reduzieren. Außerdem setzen wir uns dafür ein, Gesundheitsversorgung für Menschen mit Behinderung in Kambodscha zugänglicher zu machen, um deren soziale und wirtschaftliche Unabhängigkeit zu verbessern.

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