Minenfeld |  Landmine.de
Mann in Schutzanzug bei der Minensucharbeit

Minenfelder

Noch lange nach bewaffneten Konflikten gefährden und verhindern Landminen an vielen Orten und Gebieten die Rückkehr der Zivilbevölkerung in ihre Heimat. Die unterschiedlichen Beschaffenheiten der Minenfelder stellen die Räumungsteams bei der Entminung häufig vor extreme Schwierigkeiten gestellt.

Was ist ein Minenfeld

Ein Minenfeld ist ein Gebiet an Land oder im Wasser, in dem sich explosive Minen befinden. 60 Länder und Gebiete weltweit sind mit Landminen verseucht. Auch Jahre nach dem Ende von Kampfhandlungen stellen sie eine tödliche Gefahr für die Zivilbevölkerung dar. Die Räumung der Minen ist gefährlich und aufwendig. Seit dem Beginn der humanitären Minenräumung wurden fast 500 Unfälle gemeldet.

Erstes Problem: Vegetation

Wenn ein Gebiet als Minenfeld identifiziert wurde, muss es entsprechend markiert werden, um die Gefahr von Unfällen zu vermeiden. Die Vegetation, ob Waldgebiet oder landwirtschaftliche Anbaufläche, wird zurückgeschnitten und bis auf den nackten Boden entfernt. So haben die Räumteams Zugang zum Erdreich. Bei der Minenräumung geht es in ländlichen Gebieten neben dem Sicherheitsaspekt auch um die die Rückgewinnung von Ackerland. Auf vielen Minenfeldern wuchs früher beispielsweise Reis. Sind alle Minenreste beseitigt, kann das Land wieder kultiviert werden.

Zweites Problem: Bodenbeschaffenheit

Böden enthalten natürliche Mineralien wie Magnetit und Titanomagnetit. Diese sind magnetisch und können Metalldetektoren ausschlagen lassen. Wenn der Detektor in der Folge aber unempfindlicher eingestellt wird, ist die Gefahr größer, eine echte Mine im Minenfeld zu übersehen. Eigenschaften von Böden können sich außerdem auf kleinem Raum ändern.

 

Der Mensch als wichtigstes Einsatzmittel bei der Räumung

Es existieren verschiedene Such- und Räumtechniken die bei der Entminung zum Einsatz kommen: Tiere mit empfindlichen Nasen wie zum Beispiel Ratten werden ebenso im Einsatz erprobt wie chemische Sensoren oder elektromagnetische Wellen wie Radar. Der Großteil der Einsätze werden jedoch nach wie vor von Räumungsteams durchgeführt, die mit Hilfe von Metalldetektoren händisch den Boden durchkämmen. Wenn der Metalldetektor ausschlägt, schaufeln die Expert*innen vorsichtig im Boden und nutzen eine sogenannte Minensonde, mit der sie von der Seite in den Boden stechen. So können Granatsplitter, Patronenhülsen oder Minenüberreste geborgen und entschärft werden.

Raumfahrzeuge können nicht überall hingelangen

Auch teure gepanzerte Räumfahrzeuge können, je nach Vegetation und Bodenbeschaffenheit, auf Minenfeldern eingesetzt werden. Sie sparen Zeit: In einem Arbeitsgang rollen sie über die Vegetation, brechen den Boden auf und sprengen die Minen. Allerdings können die Räumfahrzeuge nicht überall eingesetzt werden. Wenn das Gelände zu unwegsam ist, übernehmen noch immer Menschen die Räumung.

Portraits aus unseren Ausstellungen

In Zusammenarbeit mit dem Journalisten und Fotografen Till Mayer haben wir zwei Ausstellung konzipiert, die deutschlandweit verliehen werden. "Barriere:Zonen" und "erschüttert" erzählen bewegende Geschichten von Menschen aus Krisengebieten, von denen viele eine Behinderung haben. Lesen Sie hier Ihre Geschichten.