Ein Minenwarnschild auf einem nebligen Hügel.
Gloria und ihr Sohn vor ihrem Haus in Pasto, Kolumbien. Sie sind Binnenvertriebene und Sebastian hat das Down-Syndrom.
Gloria und ihr Sohn vor ihrem Haus in Pasto, Kolumbien. Sie sind Binnenvertriebene und Sebastian hat das Down-Syndrom.  © Juan Manuel Vargas Ramirez / HI

Rehabilitation Matters 2024: Ein Appell von Menschen in konfliktbetroffenen Gebieten

Der neue Bericht "Rehabilitation Matters 2024 - The Appeal Made by People in Conflict-Affected Areas" von Handicap International (HI) hebt die große Bedeutung von Rehabilitation als bedeutenden Teil der Opferhilfe (Victim Assistance – VA) hervor. Eine Verpflichtung zur Unterstützung von Opfern von Explosivwaffen und explosiver Kriegsreste ist in mehreren internationalen Abkommen, beispielsweise dem Landminen-Verbotsvertrag, dem Streubomben-Verbotsvertrag und der politischen Erklärung zum besseren Schutz der Zivilbevölkerung vor dem Einsatz von Explosivwaffen in bevölkerten Gebieten (EWIPA), verankert. Der Bericht bietet eindrucksvolle Einblicke in die Erfahrungen von Menschen aus Kolumbien, dem Irak und Laos und enthüllt besorgniserregende Lücken im Zugang zu Rehabilitationsdiensten.

Weltweit lebt jeder dritte Mensch mit gesundheitlichen Problemen, die von Rehabilitation profitieren könnten. Seit 1990 ist diese Zahl um 63 % gestiegen und wird weiter zunehmen. In Konfliktgebieten bleibt der Bedarf an Rehabilitation jedoch besonders unerfüllt. Hier sind Verfügbarkeit und Qualität von Rehabilitationsdiensten besonders stark eingeschränkt. Schwache Gesundheitssysteme, beschädigte Infrastrukturen und ein eklatanter Mangel an Fachkräften verschärfen die Situation. Zudem stehen individuelle Hindernisse wie Vertreibung und fehlende Informationen über verfügbare Dienste im Weg.

Wie die im Rahmen des Berichts interviewten Personen  erzählen, haben die Rehabilitationsmaßnahmen nachweislich gesundheitliche Komplikationen reduziert, ihre Autonomie gefördert und ihre gesellschaftliche Teilhabe verbessert. Diese Maßnahmen haben den größten Effekt, wenn der Zugang so früh wie möglich und kontinuierlich mit angemessener Nachsorge entsprechend den individuellen Bedürfnissen der Personen sichergestellt wird.

Die verschiedenen und einzigartigen Geschichten des Berichts haben somit einen gemeinsamen Appell: Es ist an der Zeit, die Anstrengungen zu verstärken und dafür zu sorgen, dass allen Betroffenen qualitativ hochwertige Rehabilitations- und Hilfstechnologien zur Verfügung gestellt werden. Ein Ziel, um die Rechte, Integration und Würde eines jeden Menschen zu garantieren. Dieser Appell wird durch eine Reihe von konkreten Empfehlungen sowie kontextbezogenen Fakten und Daten ergänzt.