Minenräumung: Sind Mungos die neuen Minensuchhunde?
Die sri-lankanische Armee testet gerade die Fähigkeit von Mungos im Aufspüren von Sprengstoff. Erste Ergebnisse sind vielversprechend.
Quelle: LankaWeb
Nach jahrzehntelangem Bürgerkrieg ist Sri Lanka stark mit Landminen verseucht. Zwar ist der Krieg vorbei, doch die Minen und andere explosive Kriegsreste lauern noch immer tausendfach im Boden und warten geduldig auf ihre Opfer. Die Minen müssen dringend geräumt werden, doch das ist teuer. Die Arbeit der Minenräumerinnen und Minenräumer ist aufwändig, häufig werden sie von Hunden unterstützt.
Sri Lanka trainiert selbst keine Minensuchhunde, deshalb müssen diese für teures Geld importiert und dann aufwändig akklimatisiert werden. Die sri-lankanische Armee sucht deshalb nach günstigen Alternativen zu herkömmlichen Methoden. Die Lösung könnte der graue indische Mungo sein. Erste Versuche zeigen, dass das kleine Raubtier ungewöhnlich feine Spürnase hat und Sprengstoff zuverlässig aufspüren kann. Außerdem scheint er sogar einen größeren Riechradius als Hunde zu haben.
Interessantes Detail: Der Mungo wird nicht etwa wie üblich von einem Menschen durch das verminte Gebiet geführt - sein "Herrchen" ist ein Roboter. Dieser gibt die ungefähre Richtung vor, so dass mit Sicherheit das ganze Gelände abgesucht wird und keine Menschen gefährdet werden.
Dass kleinere Tiere die Arbeit von Hunden übernehmen, ist nichts außergewöhnliches. Immer häufiger werden Ratten für die Minensuche eingesetzt und das auch mit großem Erfolg. Gegenüber Hunden haben sie den entscheidenden Vorteil, dass sie viel günstiger sind und schneller Nachwuchs bekommen. Ihr großer Nachteil ist allerdings ihr zweifelhafter Ruf. Ratten gelten wohl eher als schmutzige Plagen, denn als Lebensretter. Der Mungo dürfte da weniger vorbelastet sein. Wer weiß, vielleicht beginnt in Sri Lanka ja eine Minenräum-Erfolgsgeschichte in deren Mittelpunkt der indische Mungo steht. Schön wäre es: Denn bis 2025 soll die Welt von Minen befreit sein!
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