Ein Minenwarnschild auf einem nebligen Hügel.
ExplosivwaffenSyrien

Russische und syrische Streitkräften haben laut Human Rights Watch Kriegsverbrechen im Nordwesten Syriens begangen. Dabei wurde auch international geächtete Streumunition eingesetzt.

Ein rundes Haus, das übersät ist mit Einschusslöchern.
Ein durch Angriffe mit Explosviwaffen zerstörtes Krankenhaus in Syrien (Archivbild). © Bahia Zrikem / HI

Syrische und russische Streitkräfte haben laut einem neuen Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch dutzende Male zivile Infrastruktur in Idlib im Nordwesten Syriens angegriffen und dabei mindestens Kriegsverbrechen, wenn nicht sogar Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen. Bei zahlreichen unrechtmäßigen Luft- und Bodenangriffen mit Explosivwaffen, darunter international geächtete Streumunition, auf Krankenhäuser, Schulen und Märkte von April 2019 bis März 2020 wurden Hunderte Menschen aus der Zivilbevölkerung getötet. Die Angriffe stellen eine massive Einschränkung der Rechte auf Gesundheit, Bildung, Nahrung, Wasser und Unterkünfte und zwangen unzählige Menschen zur Flucht.

Millionen Menschen leiden unter den Bombardierungen

Im Berichtszeitraum versuchten syrische und russische Streitkräfte das Gouvernement Idlib zurückzuerobern – und gingen dabei offensichtlich brutal, rücksichtslos und gezielt gegen die Zivilbevölkerung vor. Drei Millionen Menschen leben in dem Gebiet, ihre Menschenrechte wurden durch die Bombardierungen massiv verletzt. Sie hatten das Pech in einer Region zu leben, in der es immer noch bewaffneten Widerstand gegen die offiziellen syrischen Streitkräfte gibt. Im Bericht werden außerdem zehn hochrangige syrische und russische zivile und militärische Funktionäre genannt, die aufgrund von Befehlsketten möglicherweise die Kriegsverbrechen mitverantworten. Diese zehn Personen wussten von den menschenverachtenden Einsätzen ihrer Armeen oder zumindest hätten sie von ihnen wissen müssen, haben aber keinerlei Maßnahmen eingeleitet, um dem Treiben ein Ende zu bereiten.

In dem Bericht heißt es wörtlich:

Sie (die Allianz russischer und syrischer Streitkräfte) setzten Streumunition, Brandwaffen und improvisierte "Rohrbomben" in besiedelten Gebieten mit tödlicher Wirkung ein. Die Angriffe töteten mindestens 1.600 Menschen aus der Zivilbevölkerung, zerstörten und beschädigten die zivile Infrastruktur und erzwangen die Vertreibung von schätzungsweise 1,4 Millionen Menschen.

Hier gelangen Sie zum vollständigen Bericht.

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