Ein Minenwarnschild auf einem nebligen Hügel.
OpferLaos

Als Sechsjähriger verlor Lith bei einem Streubomben-Unfall sein rechtes Augenlicht und Teile seiner Hand. Anlässlich der diesjährigen Streubomben-Konferenz spricht Lith zu den Delegierten und erzählt ihnen seine Geschichte.

Der Streubomben-Überlebende Lith Souda richtet sich an die Delegierten der zweiten Überprüfungskonferenz zum Streubombenverbot. 

Mein Name ist Lith Souada und ich komme aus Laos, dem am stärksten von Streubomben betroffenen Land der Welt. Ich richte diese Botschaft an alle Staaten, die Streumunition im Osloer Vertrag verboten haben - und auch an die Staaten, die dies noch nicht getan haben. Meine persönliche Geschichte soll Sie motivieren, überall auf der Welt gegen Streumunition zu kämpfen.

Es war Winter und ich war sechs Jahre alt, als der Unfall passierte. Ich ging mit meinen Freunden in einem Fluss in der Nähe unseres Dorfes schwimmen. Es war sehr kalt, also versuchte ich, ein Feuer zu machen, aber ich konnte die im Boden versteckte Munition nicht sehen... Es gab eine Explosion - und ich kann mich an nichts mehr erinnern. Als ich im Krankenhaus aufwachte, spürte ich die Schmerzen der Wunden an der gesamten rechten Körperseite, vom Scheitel bis zu den Zehen. Ich war so traurig, als ich feststellte, dass ich mein rechtes Augenlicht verloren hatte und meine rechten Finger abgetrennt waren. Nach dem Unfall mussten meine Eltern ein Auto mieten, um mich ins Krankenhaus zu bringen, da es zu dieser Zeit keine öffentlichen Verkehrsmittel gab und die Straßenverhältnisse sehr schlecht waren. Um mich zu behandeln, mussten meine Eltern alle Materialien, die sie für den Bau unseres Hauses gekauft hatten, verkaufen. Und da das nicht reichte, mussten sie sich Geld von Nachbarn leihen. Ich blieb 10 Tage lang im Krankenhaus und musste dann zu Hause behandelt werden, weil wir kein Geld mehr hatten.

Der Verlust des Augenlichts machte mir das tägliche Leben schwer, und ich konnte wegen meiner Finger nicht mehr so schreiben wie früher. Ich brauchte einige Monate, um zu üben und wieder ein normales Leben zu führen. Heute kann ich wieder zur Schule gehen und mich mit meinen Freunden treffen, wie andere junge Teenager auch. 

Ich würde mir wünschen, dass die Regierung die Beschäftigung von Überlebenden wie mir unterstützt, denn ich habe das Gefühl, dass wir uns nicht zutrauen, uns selbst um einen Arbeitsplatz zu bewerben. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass Menschen mit allen Arten von Behinderungen eine eigene berufliche Karriere haben und ihr Leben selbst in die Hand nehmen können.

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