Deutschland: Allianz investiert noch immer in Streubombenhersteller
Streumunition ist seit 2010 international geächtet – trotzdem investiert die Allianz immer noch in die Hersteller der tödlichen Waffen. Dies zeigt ein neuer Bericht der Menschenrechtsorganisation Pax. Die humanitäre Hilfsorganisation Handicap International fordert die Allianz auf, der internationalen Ächtung endlich zu folgen und ethische Richtlinien auf alle Geschäftsbereiche anzuwenden.
Quelle: Handicap International, www.streubomben.de
Der am 23. Mai 2017 vorgestellte Bericht der Nichtregierungsorganisation PAX „Worldwide Investments in Cluster Munitions: a shared responsibility“ verurteilt Finanzinstitute, Banken und Rentenfonds, die immer noch in Hersteller der weltweit geächteten Streumunition investieren. In seiner „Hall of Shame“ listet der Bericht als letztes großes, deutsches Finanzinstitut die Allianz.
Für seinen Bericht erstellt PAX eine sogenannte „Red Flag List“, in der bekannte Streubombenhersteller gelistet werden. Dann werden Investitionen in diese Unternehmen untersucht und die Finanzinstitute aufgelistet, die in diese Unternehmen auf irgendeine Art investieren. In den endgültigen Bericht von PAX kommen allerdings nur Firmen, die das floor limit von 0,1 % (für asiatische Streubombenhersteller) bzw. 1% (für amerikanische Streubombenhersteller) überschreiten.
Die Allianz ist in der "Hall of Shame"
Den Platz in der „Hall of Shame“ hat sich der Allianz-Konzern verdient, da das deutsche, global operierende Unternehmen über seine Tochterfirmen NFJ Investment Group LLC und Allianz Global Investors U.S. LLC Streubombenherstellern seit Juni 2013 mindestens 72 Millionen US Dollar zur Verfügung gestellt hat. Der Bericht listet hier den südkoreanischen Konzern Poongsan sowie den US-amerikanischen Konzern Orbital ATK auf.
Es geht auch anders
Positiv erwähnt der Bericht die Landesbank Baden-Württemberg. Sie zeigt, wie ein Finanzinstitut ernst machen kann und konsequent dem Geist des Streubombenverbots folgen kann. Sie hat sich eine Richtlinie gegeben, die jegliche Investition in ein Unternehmen, das Streubomben herstellt, verbietet. Im Gegensatz zu etwa der Commerzbank oder der Deutschen Bank gilt diese Richtlinie ausnahmslos für alle Finanzprodukte und Geschäftsbereiche. Und auch aktuell gibt es keine Verbindung der LBBW zu Streubombenherstellern.
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