Landminen im Jemen
Jemen ist nach wie vor mit Landminen verseucht. Die vergangenen Konflikte seit den 1960er Jahren haben auch im Jemen zu einer starken Kontamination geführt. Zwar ist die Gewalt im Jemen seit dem Waffenstillstand im Oktober 2021 deutlich zurückgegangen, aber die Konflikte haben dennoch ihre Spuren hinterlassen: Im Jahr 2023 wurden 499 Menschen im Jemen durch Minen getötet oder verletzt.
Letztes Update: 20.11.2024
Für den Jemen trat der Verbotsvertrag am 1. Mai 1999 in Kraft. Im Zuge des Arabischen Frühlings ereignete sich zwischen 2011 und 2012 im Jemen der erste bestätigte Einsatz von Antipersonenminen durch einen Vertragsstaat der Ottawa-Konvention. Die Regierung leitete Untersuchungen ein, um die Verantwortlichen für diese Vertragsverletzung zu ermitteln.
Bis 2022 war es aufgrund des Ausmaßes und der Auswirkungen des Konflikts im Jemen nicht möglich, das Ausmaß der Minenverseuchung genau zu bestimmen. Sie wurde aber als sehr hoch eingeschätzt. Bis Ende 2023 konnte Jemen die geschätzte Kontamination mit Antipersonenminen, einschließlich improvisierter Minen, auf ein mittleres Ausmaß von insgesamt 5,41 km² reduzieren. Die Datenerhebung dazu war Ende 2023 allerdings noch nicht abgeschlossen.
Antipersonenminen wurden im Jemen während der Konflikte zwischen 1962 und 1969 sowie 1970 und 1983 verwendet. Auch die Konflikte nach 1994 und der seit 2015 andauernde internationale bewaffnete Konflikt haben zum Einsatz von Landminen geführt. So verlegen die Huthi Antipersonenminen und stellen diese sogar in Massenproduktion her, wie die Rüstungsberatungsfirma Conflict Armament Research im September 2018 berichtete. Die Minen wurden an der Westküste in der in der Nähe des Hafen Hodeida verwendet.
Bis Dezember 2007 wurden 108.000 gelagerte Antipersonenminen zerstört. Zwar erklärte die Regierung seit 2002 wiederholt die vollständige Zerstörung gelagerter Minen, der Einsatz verschiedener Minen-Typen seit 2013 lässt jedoch darauf schließen, dass besagte Regierungserklärung entweder unzutreffend war, oder seitdem neue Antipersonenminen von einer anderen Quelle bezogen wurden.
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Aufgrund der hohen Kontamination, der ungenauen Datenlage und des Konflikts in den letzten Jahren, konnte Jemen die Frist zur Minenräumung bis 2023 nicht einhalten. Die entsprechend beantragte Fristverlängerung wurde gewährt und auf März 2028 festgesetzt.
Auch die genaue Dokumentation von Opferzahlen war bis 2022 durch den letzten Konflikt stark beeinträchtigt. Im Jahr 2023 verzeichnete der Landminenmonitor499 Opfer von Landminen und ERW.
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